Pentagramm an der gotischen Tür
Verfasser: Werner Martin (+), 15.07.08
Gestern fand ich in der Geschichte der Mathematik von G. Kropp den Hinweis, dass die Pythagoreer das Pentagramm als Zeichen ihres Verbundes benutzten.
Da Cusanus sich bei seiner Eintragung in einem der 1444 gekauften Bücher (Cod 211?) für die angenommene Bewegung der Welt auf Pythagoras bezieht, halte ich für legitim, ihn als nachkommenden Pythagoreer zu betrachten, der mit dieser Kenntnis das Pentagramm gleichfalls benutzte. Diese Interpretation erscheint mir jedenfalls nachvollziehbarer als die bisher von der Kirchengemeinde gedeutete Funktion als Drudenfuß.
Damit liefere ich ein weiteres Argument für meine These, die Ornamente an der erhaltenen alten gotischen Tür im Chor der Kirche stehen im Zusammenhang mit den mathematischen Arbeiten des Cusanus. Berücksichtigt man dazu, in welchem Zusammenhang Cusanus sich dabei auf Pythagoras bezieht, nämlich auf die Umdrehung der Erde beinahe einmal pro Tag und Nacht, dann erscheinen die übrigen Ornamente an der Tür, der 24 strahlige Kreis und die beiden je sechseckig aufgeteilten Kreise, gut in diesen Zusammenhang passend. Ich hatte ja früher schon vermutet, es geht dabei um die Tageseinteilung oder die genaue Zeitermittlung bzw. –messung. Weil Ralf Backes aber vehement die Auffassung vertrat, es handele sich um ein verschlüsseltes Datum und die Entschlüsselung liefern wollte, habe ich mich nicht weiter mehr damit befasst.
Nachdem nun jedoch 3 Jahre seither vergangen sind, und er bislang nichts zur Stützung seiner damaligen Auffassung vorgebracht hat, werde ich meine Auffassung wieder weiter verfolgen, zumal ich durch meine Arbeit „Von Münstermaifeld nach St. Wendel“ auch neue Überlegungen über das Bautürmchen anstelle, zu dem diese Tür führt. Es ist sicher kein „Gänsetürmchen“.