Sigismund Wiese
Königlicher Notar in St. Wendel
Nr. 493 vom 22.02.1892
Testament des Handlungsgehilfen Jacob Becker, krank im Bette liegend, jedoch, wie die mit ihm angestellte Untersuchung ergab, bei gesundem Verstande, aufgenommen in seiner Wohnung (resp. seinem Zimmer) im Hause des Kaufmanns Joseph Bruch:
"Ich vermache für den Fall meines Gott gefälligen Ablebens der katholischen Pfarrkirche zu St. Wendel, zum Zwecke der Herstellung eines gemalten Glasfenster für das Kirchengebäude, in welchem Glasfenster ein Bild und der Name des heiligen Apostels Jacobus angebracht werden solle, meine beiden Darlehnsforderungen aus den beiden Schuldscheinen vom 11. elften Mai 1885 achtzehnhundertfünf und achtzig, nebst den Zinsen von diesem Tage ab, an meinen Bruder den in Glan-Münchweiler wohnendenen Ackerer Ludwig Becker und an meinen seligen Vater den ebenda verlebten Ackerer Ludwig Becker, zum unbeschränkten und ausschließlichen Eigenthum.
Ferner vermache ich dem Kaufmann Joseph Bruch in St. Wendel wohnend, mein Sparkassenbuch über etwa sieben bis achthundert Mark mit der Auflage, davon die durch mein Ableben entstehenden Kosten zu bestreiten und mit der Bitte, den Rest als Vermächtniß aus Dankbarkeit für seine mir gewidmete jahrelange Freundschaft und Pflege anzunehmen, desgleichen meine Forderung in Höhe von 75 Mark an die Frau Witwe Carl Knoll geborene Marzen in St. Wendel wohnend, zum Eigenthum.
Im Übrigen will ich von meinem einzigen Bruder, dem genannten Ludwig Becker, Ackerer in Münchweiler, beerbt sein."
(Original liegt im Landesarchiv Saarbrücken)
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Jacob Becker, von Beruf ein Bäcker,
geb. ca. 1847 in Glan-Münchweiler
gest. 23. Februar 1892 in St. Wendel
Der Todesfall wurde angezeigt durch Joseph Bruch, Kaufmann in St. Wendel