Schriftzug
21. Jahrhundert -> Mai 2020. Die letzten Minuten unserer Reise nach Portugal und Spanien auf dem Jakobsweg

Mai 2020. Die letzten Minuten unserer Reise nach Portugal und Spanien auf dem Jakobsweg

Eben kommen wir durch die Wolken und sehen das Land unter uns. Die Kabinencrew sitzt schon auf ihren Plätzen, die 10-min-Warnung ist schon ein paar Minuten her. Der Flieger geht in eine Kurve, das Fahrwerk rumpelt heraus. Meine Frau greift meine Hand und drückt sie, weil sie weiß, daß ich es wieder mit der Angst zu tun kriege. Ist immer so, wenn’s hoch geht und runter. Ich freue mich immer drauf, schaue aus dem Fenster und sehe den Boden wegsacken oder näherkommen, je nachdem. Aber die Angst ist immer da. Die kleinen Häuser werden größer, die Autos nehmen Formen an, Menschen sind zu erkennen. Dann geht’s über eine breite Straße - die Autobahn vermutlich - wir sind über dem Flugplatz, noch ein bißchen, noch ein bißchen, rums. Alle Räder haben aufgesetzt und wir im Flugzeug auf, der Pilot steigt in die Bremse, der Gegenschub drückt uns nach vorn in die Gurte. Wir werden langsamer und rollen aus. Luxemburg Airport.

Von ihren Plätzen gegenüber schauen unsere beiden Begleiterinnen zu uns herüber.

Gerade eben. In einem parallelen Universum. In dem es kein Corona gibt. Oder Corona schon, aber nicht die Reaktion und nicht die Auswirkung. Ihr Glücklichen.

So bin ich nicht in Luxemburg, sondern sitze zuhause in St. Wendel hinter meinem Rechner und bearbeite die Tastatur. Und schreibe diese Zeilen statt eines Berichts über unsere Tour auf dem Jakobsweg. 

Historische Forschungen · Roland Geiger · Alsfassener Straße 17 · 66606 St. Wendel · Telefon: 0 68 51 / 31 66
E-Mail:  alsfassen(at)web.de  (c)2009 hfrg.de

Diese Website durchsuchen

Suchen & Finden  
erweiterte Suche